Geschichte
Die lange Wiese, auf der die Kirche errichtet wurde, gab unserem Dorf den Namen. Die vielen ausgedehnten Matten sind das bezeichnende Merkmal der Gegend. Im Dialekt wird die Wiese im Ortsnamen auch als solche gemeint, wenn wir sagen, wir wohnen “an dr leng Wis”.
Bis ins 14. Jahrhundert nutzten einige Romanen die Weiden des hinteren Schanfigg als Alpen im Sommer. Viele Flurnamen stammen aus dieser Zeit. Dann begann die Einwanderung der Walser von Davos her. Auch ausgediente Walsersöldner aus dem Vorarlbergischen wurden angesiedelt. Sie liessen sich vor allem in den höhergelegenen Seitentälern nieder. Das Fondei, Sapün und Medergen waren eigene Dörfer und noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts ganzjährig besiedelt, verfügten über eine eigene Schule und eine Post und zählten mehr Bewohner als der Ort unten im Tal. Dieser war am Anfang nur der einsame Standort der 1384 errichteten Kapelle für die Leute aus den weit verstreuten Siedlungen. Erst später entwickelte er sich zum Dorf Langwies.
Die Walser prägten die Kultur, Bauten und die Sprache. Die typischen Walser Familiennamen Mattli, Zippert, Mettier und Engel sind immer noch verbreitet. Das Bewirtschaften der Wiesen und die Tiere bestimmten den Lebenszyklus. Es wurde “grobet” und “gstellt“, das heisst, eine Bauernfamilie zog im Laufe des Jahres von einem Haus zum anderen, je nach dem wo das Vieh Weide fand, wo gemäht wurde oder in welchem Stall gefüttert wurde. Und so wird es heute noch gemacht. Im Sommer ziehen sie in die Höhe zum Heuen und im Vorwinter um das Vieh auszufüttern.
Viele Jahrhunderte lang verkehrten die Bewohner des hinteren Schanfigg über den Strela- und Duranna-Pass hauptsächlich mit Davos und dem Prättigau. Dies änderte sich erst 1875 mit dem Bau der Hauptstrasse und 1914, als nach nur 28 Monaten Bauzeit, die Bahnstrecke Chur-Arosa eröffnet wurde.
Der Tourismus hielt Einzug im abgelegenen Bergtal. Langwies schnupperte Weltluft und ein bisschen Weltberühmtheit. Der Langwieser Viadukt, welcher mit 287 Metern das Plessurtal überspannt, galt als elegantes Beispiel der modernen Stahlbeton-Architektur und erweckte weltweites Aufsehen. Ebenso zu Weltruhm gelangte das ehemalige Rathaus vom Dorfplatz, das 1887 verkauft wurde und an der Weltausstellung in Paris einen Teil der Alpenkultur darstellte.
Litzirüti, das früher nur aus einigen Einzelhöfen bestand, ist mit dem Tourismus ständig gewachsen und präsentiert sich heute als kleines Dorf. Bis 2013 war Litzirüti als Fraktion der Gemeinde Langwies angeschlossen. Seit dem 1. Januar 2013 sind Langwies und Litzirüti zusammen mit weiteren Talgemeinden Teil der neuen Grossgemeinde Arosa.